Paare

Willkommen

Träumst du von einer Beziehung in der ihr Euch gegenseitig glücklich macht?

Eine glückliche Beziehung zu führen kann man lernen. Guten Sex auch.

Was wäre, wenn der Preis einer schönen Beziehung nicht Arbeit wäre, sondern eine Investition in dich selbst und deine Zukunft?

Wenn der Weg gleichzeitig das Ziel ist, weil es Freude macht ihn zu gehen.

Klingt gut? Dann lass dich auf eine neue Sicht auf Beziehung ein. Auf das, was dich mit deinem -oder einem- Partner verbindet.

Eine Beziehung?

Wenn du aktuell mit einem Partner zusammen bist, hast du schon jetzt mehrere Beziehungen.

Analog zu dem berühmten Buchtitel von Richard David Precht: Wer bin ich und wenn ja wie viele?!, geh‘ mal davon aus, dass du als Mensch ein sehr ein komplexes Wesen bist.

Und deine Partnerin, dein Partner ist das auch. Ihr habt jeweils verschiedene Facetten Eurer Persönlichkeit mit denen ihr als Mann, Frau, Liebhaber, Geliebte, beste Freunde in Beziehung geht.

Du bist Partner, Geliebter oder Geliebte und bester Freund

Sicherlich hast du auch schon beobachtet, dass sich dein Verhalten unterscheidet, je nachdem in welcher Rolle du unterwegs bist. Bestimmt hast du dich auch schon mal in der Rolle vergriffen.

Das passiert, wenn man seinen Partner z.B. darauf hingeweisst, das er sich doch besser wärmer anziehen soll, schließlich ist es kalt draußen. Sobald wir das lesen, merken wir, ups, das ist unangemessen. Trotzdem passieren uns im Alltag solche Griffe in die falsche Rollenschublade.

Das mit den Rollen ist wirklich spannend und es lohnt sich für eine gelingende Beziehungsgestaltung genauer hinzuschauen.

angela lorenzen

1. Beste Freunde

Gerade zu Beginn einer Beziehung erleben wir uns oft als beste Freunde und gleichzeitig sind wir leidenschaftliche Liebhaber. Wir möchten Tag und Nacht zusammen sein und ständig miteinander sprechen: mit Körper, Geist und Seele.

Wir möchten dem geliebten Menschen alles erzählen und ihm ganz nah sein. Er ist unser engster Vertrauter. Wenn wir gegenseitig ineinander verliebt sind, ist beides gleichzeitig da.

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Die Verliebtheit nimmt mit der Zeit ab, muss sie, denn verliebt sein ist ein Ausnahmezustand. Das Gefühl beste Freunde zu sein, bleibt vielen Paaren auch nach dieser intensiven ersten Phase erhalten.

Die Basis für Freundschaft im Paare ist Respekt und das Gefühl verstanden zu werden. Dazu kommen gemeinsame Werte, gemeinsame Interessen und eine gemeinsame Vision, wie man Leben möchte. Das alles verbindet. Freunde haben sich immer etwas zu erzählen. Sie empfindet die Gesellschaft des anderen als angenehm, entspannend und inspirierend. Und wenn einer der Freunde Sorgen hat, erzählt er sie selbstverständlich seinem besten Freund. Hier seinem Partner oder seiner Partnerin.

Wieder beste Freunde sein.

Als Paar beste Freunde zu sein – ist wunderschön. Gleichzeitig gibt es viele Gründe aus denen diese Ebene einer Beziehung versandet.

Die gute Nachricht: Wenn man sich einmal mochte, kann man die Ebene der Freundschaft wieder entdecken.

2. Geliebter und Geliebte

Diese wunderbare, gegenseitige Anziehungskraft. Sie entsteht aus einer positiven Spannung und sie fühlt sich an, wie das pure Leben.
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Zu Beginn einer Beziehung ist diese Spannung einfach da. Sie speist sich aus Interesse und Fremdheit. Damit diese Spannung erhalten bleibt, braucht es in langen Beziehungen Unterschiede oder Distanz. Mit Unterschieden sind hier Unterschiede in der Persönlichkeit der Partner gemeint. Wenn mein Partner ganz anders ist als ich, bleibt er mit stets ein wenig fremd. Wenn wir uns trotz der Unterschiede sympathisch sind, bleibe ich dauerhaft neugierig auf dieses so andere Wesen.

Das Fremdheitsgefühl ist eine Form von Distanz. Distanz läßt sich jedoch auch bewusst erzeugen. Am einfachsten durch die Konzentration auf etwas anderes als den Partner. Auf sich selbst oder etwas Drittes. Und schließlich erzeut auch räumliche Distanz dieses Gefühl des Vermissens und neu Begehrens. Auf Distanz gehen zu können ist eine wichtiges Kompetenz der Partner. Sie ermöglicht eine andauernde erotische Anziehungskraft.

Spannung braucht Distanz

Das zentrale Gefühl dieser Ebene ist das Gefühl zu begehren und begehrt zu werden. Meist brauchen beide Partner beides. Damit dieses Begehren auch in einer langjährigen Beziehung immer wieder neu entstehen kann, ist es wichtig, nach dem zusammen kommen immer wieder das Weite zu suchen. Beidseitig, ohne sich dabei zu verlieren.

Das ist gar nicht so einfach.

3. Ein super Team und eine Familie

Wenn sich zwei Menschen lieben, die Sexualität stimmt, beide frei sind und sich einen Lebenspartner wünschen, gründet das Paar eine Familie. Mit oder ohne Kinder. Die Partner gestalten einen gemeinsamen Alltag, gehen zusammen finanzielle Verpflichtungen ein und übernehmen eventuell die Verantwortung für Kinder und andere Angehörige. Die Zugehörigkeit zur Ursprungsfamilie tritt hinter die Zugehörigkeit zur eigenen Familie zurück.
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Mit der gemeinsamen Verantwortung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Konflikte signifikant. Sobald ihr aufeinander angewiesen seit, seit ihr nicht mehr unabhängig. Damit steigen die Ansprüche an den Partner. Ich möchte, dass er Dinge, die mich unmittelbar betreffen so macht, wie es mir wichtig ist. Das betrifft den Umgang mit den Kindern, den Umgang mit den Finanzen, die Ordnung und Sauberkeit in der gemeinsamen Wohnung. Außerdem beeinflusst der Einsatz meines Partners für die gemeinsamen Verpflichtungen meine eigenen Freiräume. Über all das denkt man selten nach, wenn man verliebt ist und einfach nur soviel wie möglich mit dem anderen zusammen sein will. Dann kehrt der Alltag ein. Wenn es zu Hause nicht läuft, sind ständige Streitigkeiten oder Anmahnungen, Frust und unverhohlener Ärger die Folgen. Sicher, man liebt sich trotzdem noch, aber ob des Ärgers kühlt die Liebe ab. Zudem wird es schwerer körperliche Nähe zuzulassen, wenn man noch Ärger im Körper hat.

Im Idealfall seit ihr auf dieser Ebene ein super Team. Die Geschlechtsunterschiede sind nicht wesentlich. Ihr steht als Menschen füreinander und für andere ein. Ihr könnt Euch aufeinander verlassen, seid einander loyal und tragt gemeinsame Verantwortung.

Es fühlt sich wie Heimat an. 

Vertrauen ist das Kerngefühl.

4. Du und ich

Mehr als wir

Zuviel Nähe, die Psychologen nennen das auch Verschmelzung in ein dauerhaftes Wir, ist entgegen sehr romantischer Vorstellungen, keine ideale Konstellation für eine Partnerschaft.

Ich bin in der Komfortzone; das ist angenehm. Mit der Zeit fühlt sich das allerdings auch etwas schal an. Der Bizzel ist raus. Wir sind wie Bruder und Schwerster, sagen Paare in so einer Situation. Sie vermissen den Mann und die Frau – in sich und im anderen.

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Kaum noch wir

Auch das Gegenteil von zuviel Nähe kann in einer langen Beziehung entstehen. Wenn man sich verliert, gibt es kaum noch ein Wir.

Die Ursache für diese Entfremdung, die zu große Distanz, sind unterschwellige Enttäuschungen, unverarbeitete Vertrauensbrüche oder andere Störungen in der Partnerschaft. Das Paar ist in der Vergangenheit vermutlich über verletzte Gefühle hinweggegangen. Die Hoffnung dahinter, wenn wir uns nicht allzusehr damit beschäftigen, heilt das von selbst. Das ist ein Trugschluss.

Risse im Fundament reparieren

Zu große Nähe, genau wie zu große Weite, kann auch einseitig gefühlt werden. Nicht selten haben die Partner unterschiedliche Bedürfnisse von Nähe und Distanz. In einer guten Beziehung finden beide Partner nach intensiver Nähe zurück zu sich selbst. Der mittlere Abstand ist verhandelbar.

Risse im Fundament reparieren

Die innere Autonomie mindert keineswegs das Liebesgefühl für den Partner, vielmehr entsteht aus diesem zu sich selbst kommen, die erneute Attraktion zum geliebten Anderen. Zudem schöpfen beide Partner aus dem Rückzug in die eigene Welt, neue Inspiration für den Austausch miteinander.

Beziehungsebenen

Ihr habt als Paar damit schon vier verschiedene Beziehungen. Alle vier Ebenen sind zusammen die Basis einer dauerhaft glücklichen Partnerschaft. Sie erfüllen sehr unterschiedliche Bedürfnisse.

Bindung

Beste Freunde, Geliebte und eine Lebensgemeinschaft, eines haben drei dieser Beziehungsebenen gemeinsam, sie erzeugen dauerhafte Bindung. Eine tiefe Freundschaft und eine Lebenspartnerschaft sind von vorne herein auf eine dauerhafte Bindung ausgelegt. Oft übersehen, löst aber auch unverbindlicher Sex auf Dauer Bindung aus. Unser Körper trifft diese Entscheidung für uns.

Aus diesem Grund versuchen wir unsere Bedürfnisse nach Familie, erfüllter Sexualität und Freundschaft mit dem gleichen Menschen zu leben. Es verbindet, ist praktisch und sicher. Und romantisch ist es auch.

Rollenwechsel und Autonomie

Andererseits ist es beinah eine Kunst diese unterschiedlichen Beziehung mit dem gleichen Menschen lebendig zu halten, zwischen den Beziehungsebenen sicher und flüssig zu wechseln und gleichzeitig, die Beziehung zu sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren.

Dieses differenzierte Sicht auf eine Partnerschaft ist eine Landkarte, um moderne Beziehungen gekonnt zu leben, zu genießen und langfristig glücklich zu sein.

Neustart

Wir sind mit diesem Wissen und den Fähigkeiten die es braucht eine Partnerschaft bewusst zu gestalten nicht auf die Welt gekommen. Wir haben es auch nirgendwo gelernt. Wenn wir Glück hatten, hatten wir gute Vorbilder, von denen wir uns viel abschauen konnten.

Nicht selten entsprach das, was wir gesehen und erlebt haben, nicht dem, was wir heute leben wollen. Seltsamerweise fühlen wir uns aber auch dann zu Menschen hingezogen, die von ihren Verhaltensweisen Familienähnlichkeiten aufweisen. Das fühlt sich wie zu Hause an. Denn, für einen sehr alten Teil unseres Gehirns ist zu Hause automatisch: gut und richtig. Das zu ändern ist sehr schwer bis, nach meiner Erfahrung, kaum möglich. Versuche bewusst anders zu wählen, führen zu einem Gefühl von: da fehlt was.

Alte Muster ablegen

In diesen Situationen steht an, aus den übernommenen Mustern der Ursprungsfamilie heraus zu wachsen. Alte Verhaltensweisen fallen von uns ab, wenn wir von innen heraus bessere entwickelt und eingeübt haben. Emotionales Gepäck ist für Beziehungen zwar eine Belastung, die darin gespeicherte Energie, ist allerdings purer Treibstoff für eine Reise zu sich selbst. Unsere Partner können uns dabei unschätzbare Weggefährten und Sparringpartner sein.

Um unsere eigenen Ansprüchen an moderne Beziehungen zu erfüllen, verlangen wir von uns und unseren Partnern ein hohes Maß an emotionaler Kompetenz. Um dem Anspruch gerecht zu werden, dass mein Partner mir Bester Freund, Lebenspartner, Geliebter oder Geliebte sein soll und dabei ganz er oder sie selbst bleiben soll, müssen wir:

1. Mehrere Rollen authentisch ausfüllen

2. Beziehungsebenen bewusst und flüssig wechseln

3. Ungünstige Muster durch nützliche ersetzen

Trotz beständig steigender Trennungsraten und exponentiell gewachsener Ansprüche an die Qualität einer Partnerschaft, tun wir immer noch so, als ob es selbstverständlich wäre, Beziehungen so zu führen, dass sie ein Leben lang halten.

Wenn wir es nicht schaffen, zweifeln wir an uns selbst.

Das ist Quatsch. Die Kompetenzen eine Beziehung von innen heraus stabil wachsen zu lassen, kann man lernen. Dauerhaft eine glückliche Beziehung zu führen auch.

Schöner Lieben

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